1. Bundesliga, 15. Spieltag / VFB Stuttgart 1 BVB 2

(Updated) Wenn man am wenigsten damit rechnet, passiert dann wieder sowas. Aber, wie gesagt, es ist typisch für den BVB dieses Jahr. Diese Mannschaft ist und bleibt ein Rätsel. Mit der besten Auswärtsleistung der Saison schaffte sie gestern nach der kläglichen Pleite in Nürnberg den Sieg beim Meister. Thomas Doll hatte sich entschieden, es nochmal mit Kuba als Degen-Ersatz hinten rechts zu probieren und das klappte bis auf zwei, drei Szenen ganz ordentlich. Im Mittelfeld ließ der Trainer wieder Raute spielen – endlich wieder mit Sebastian Kehl in der Startelf.

Der BVB war von Beginn an aggressiv und sofort im Spiel. Ob die Fehler des VFB an der Müdigkeit oder unserem entschlossenen Auftreten lagen, sei mal dahingestellt. Die Dortmunder Führung in der 10. Minute war eine peinliche Eigentor-Panne, bei der Torwart Schäfer einen Ball nicht festhalten konnte (das hatte sicher nichts mit Müdigkeit zu tun) und dieser dann von Delpierre ins Tor abprallte…so leid es mir für Nelson Valdez tut – er kam erst hinter der Linie an den Ball, auch wenn die BVB-Webredakteure das anders sahen. Der VFB kam zwar nach einiger Zeit besser ins Spiel, hatte aber kaum Torchancen, bis es in der 35. Minute nach einer Glanzparade von Weidenfeller Ecke gab und Meira den Ausgleich köpfte. Kehl und Petric behinderten sich dabei gegenseitig; es blieb aber der einzige Fehler von Kehl, dessen engagierter starker Auftritt ein wesentlicher Grund für die Leistungsexplosion des Teams gewesen sein könnte.

In der zweiten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel, der VFB hatte zunächst die besseren Szenen, Weidenfeller und Kovac klärten eine ‚Doppelchance‘ der Schwaben, dann kamen aber wieder einige gute Szenen von schwarz-gelb, vor allem durch Petric und Federico. Und gestern klappte es dann auch noch: Nach einem gut getimeten Pass von Federico in den Rücken der Abwehr musste Petric nur noch einschieben – das 2:1 zwölf Minuten vor Schluss; was für ein Gefühl 🙂 ! Richtig viel Zwingendes fiel dem VFB daraufhin nicht mehr ein – bis zur Nachspielzeit, in der plötzlich Marica nach einer Magnin-Flanke freistand, aber den Ball neben das Tor bugsierte (Gomez hätte den vielleicht gemacht). Aufgrund dieser Szene hätte es also Unentschieden ausgehen können, aber unverdient war der Sieg trotzdem nicht.

Die Schlüsselfiguren zum Sieg waren gestern Kehl, trotz des einen Fehlers beim 1:1, und natürlich Petric. Weidenfeller war stark, Federico überraschte mich positiv, Dede und Kringe waren wieder ‚die Alten‘ – im Gegensatz zum Nürnberg-Spiel. Hinten standen Amedick und Kovac meistens gut; der Ex-Braunschweiger ist für mich eindeutig eine Alternative für die Innenverteidigung (ich weiß, ich wiederhole mich). Nur Nelson Valdez blieb wieder mal das Glück verwehrt. Sicher, er hätte das 1:0 gemacht, wenn der Ball noch nicht über der Linie gewesen wäre, sprich er war zur Stelle, aber seine sonstigen Offensivaktionen wirkten allesamt eher hilflos. So, jetzt mal durchatmen und dann GIBTS GEGEN BIELEFELD DREI PUNKTE!!! Kann doch gar nicht anders sein. Oder?

UPDATE: Die DFL hat nun nach ausgiebigem Videostudium das 1:0 doch Nelson Valdez zugesprochen; er soll den Ball noch vor der Linie berührt haben. Gesehen habe ich das zwar nicht, aber die DFL ist Chef. An meiner Einschätzung, wiederum ein unglückliches Spiel von Nelson gesehen zu haben, ändert das jedenfalls nichts.

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