Die Geschichte der O’s

Vor gut 23 Jahren gewann Borussia Dortmund im DFB-Pokal zum letzten Mal gegen eine Mannschaft aus einem Ort, der mit ‚O‘ beginnt. Gegen den FV Offenburg benötigte man ein Wiederholungsspiel vor heimischer Kulisse. Dieses entschieden die Schwarz-Gelben am 6. Oktober 1987 mit 5:0 für sich. Übermorgen ist der BVB bei den Kickers OffenBACH zu Gast. Ein gutes Omen nach dieser langen Durststrecke? Zugegeben, es gab seither genau ein Pokalspiel gegen einen O-Verein: Das ärgerliche 2:3 in Osnabrück während der letzten Spielzeit. Das scheinbar noch so sehr nachwirkt, dass es mich auf diese herrlich sinnfreien statistischen Pfade geführt hat. Aber so macht man das doch in den Medien, wenn man einen Pokal-Vorbericht schreiben will, oder?

Es gibt durchaus Parallelen zu letztem Jahr: Offenbach ist wie zuvor Osnabrück ein Drittliga-Verein mit Aufstiegsambitionen. Momentan sind die Kickers sogar Spitzenreiter. Der BVB sollte und wird gewarnt sein. Die Hessen zeichnen sich auch durch ihre Heimstärke, ihre kämpferische Einstellung und den erfolgreichen Sturm aus. Olivier Occean, der führende Torschütze der Dritten Liga, wird denjenigen schon ein Begriff sein, die gelegentlich die Samstags-Sportschau von Anfang an verfolgen. Auf dem Trainerstuhl sitzt ebenfalls ein alter Bekannter: Wolfgang Wolf. Ein Trainer, dem ich zutraue, seine Mannschaft gerade auf ein Pokalspiel hin einstellen zu können.

Verzichten muss Wolf am Mittwoch auf Mittelfeldspieler Denis Berger, der einer der wichtigsten Vorbereiter der Kickers ist. Doch den BVB hat es ebenfalls hart getroffen. Sven Bender, der am Sonntag dann doch eine Halbzeit lang irgendwie mitwirkte, soll definitiv geschont werden. Er laboriert weiterhin an muskulären Beschwerden im Oberschenkel, die sich im Hinblick auf die nächsten Spiele lieber nicht verschlimmern sollten. Kuba hat sich gegen Hoffenheim dummerweise kurz vor seiner Auswechslung an den Adduktoren verletzt und wird ebenso fehlen wie  Patrick Owomoyela und die bekannten weiteren Rekonvaleszenten.

Und dann gibt es da noch die beiden, die Beschwerden haben: Marcel Schmelzer und Nuri Sahin. Bei Marcel könnte ich mir gut vorstellen, dass Klopp ihm eine Pause und Dede einen weiteren Einsatz gönnt. Sahins Ideen würden im Mittelfeld jedoch fehlen, zumal ja Kagawa in den letzten zwei, drei Spielen nicht so geglänzt hat wie zuvor. Deshalb wird Nuri wenn möglich spielen. Vorstellbar ist eine Rotation im offensiven Mittelfeld, die momentan nicht unbedingt einen Qualitätsverlust bedeuten würde. Kuba muss, Kagawa könnte und Großkreutz sollte ein Spiel aussetzen. Natürlich wird aber einer der beiden letzteren spielen müssen.

Es wird am Bieberer Berg vermutlich keinen Dortmunder Spaziergang geben. Weder im positiven noch im negativen Wortsinn. Unsere Defensive hat schon eine andere Qualität als die eines Drittligisten. Die Mannschaft wird sich die Pleite von Osnabrück zu Herzen genommen haben. Andererseits treten wir definitiv nicht in Bestbesetzung an und müssen uns auf ein Team einstellen, das eine ähnlich kämpferische Einstellung haben wird wie die Hoffenheimer – nur nicht ganz deren Klasse.

6 Kommentare zu „Die Geschichte der O’s

  1. @Nick: ganz ehrlich – wen interessiert denn heute noch der DFB-Pokal?

    Und selbst wenn Dortmund gewinnt ist das kein Beinbruch für Mainz 🙂

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  2. Ich gehöre nicht zu denen, die den Pokal als reine Nebenbeschäftigung sehen. Man kann da inzwischen ordentlich Geld verdienen, es ist ein Weg in die Europa League und spätestens ab dem Achtelfinale kommt es doch zu wirklich reizvollen Spielen. Klar, die Liga hat immer Priorität, aber so unnötig in Offenbach ausscheiden wie wir – das wird mich noch mindestens bis Sonntag nerven.

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