Jürgen Klopp wird ein Roter

Dortmunds Trainer-Legende hat einen neuen Verein: Jürgen Klopp ist in Liverpool eingetroffen, um bei den „Reds“ einen Dreijahresvertrag zu unterschreiben. Seine Vorstellung steht morgen Vormittag an. Für den lukrativen und ohne Zweifel reizvollen Job in der Premier League unterbricht Kloppo also sein Sabbatical und wird ein Roter – und das nicht in der Bundesliga. Für seine nach wie vor große Fangemeinde unter den BVB-Anhängern ist das sicher leichter erträglich.

Ohnehin kann man das Engagement gut nachvollziehen: Ein sportlich ins Trudeln gekommener Traditionsklub mit ebenfalls großer Fangemeinde, der finanziell  durchaus Potenzial hat – das kann man sich als offener, selbstbewusster Trainer schon mal antun. Jürgen Klopp beherrscht die englische Sprache sehr ordentlich und ist ohne Zweifel in der Lage, Aufbruchstimmung zu erzeugen. Trotzdem wird es natürlich sehr spannend zu sehen sein, wie er mit den hohen Erwartungen, den Stars und den Medien zurechtkommt. Das kann klappen, muss aber nicht.

Besonders interessant und in der britischen Presse bereits thematisiert ist die Frage, welche Kompetenzen Klopp in der Transferpolitik bekommt. Beim FC Liverpool gibt es ein sechsköpfiges ‚Komitee‘, bestehend aus Scouts, Geschäftsführer, einem Eigentümervertreter, einem ‚Analysten‘ und – immerhin – dem Trainer. Dieses Gremium entscheidet über alle Transfers und stand zuletzt in der Kritik. Ob sich auch der neue Trainer hier der Mehrheitsmeinung unterwerfen muss, ist noch nicht bekannt.

Ein prominenter deutscher Trainer in England – das Thema wird uns in den nächsten Monaten und hoffentlich Jahren noch öfter beschäftigen. Ich werde nun zwar nicht zum Liverpool-Fan werden – meine Präferenzen lassen sich neuerdings ja hier im Blog ablesen – aber verfolgen werde ich den Werdegang von Jürgen Klopp in England ganz bestimmt. Viel Glück, Kloppo!