Europa League, Viertelfinale / BVB 1 FC Liverpool 1
Heute wird sich Jürgen Klopp in ein Flugzeug setzen und mit einem Unentschieden im Gepäck an die Merseyside zurückkehren. In einer Woche an der Anfield Road wird dann der sportliche Aspekt des Duells Dortmund gegen Liverpool wohl auch medial wieder mehr im Vordergrund stehen.
Das soll nicht heißen, dass es bei der Rückkehr des geliebten Erfolgstrainers nicht gekribbelt hat. Aber neben Dankbarkeit und Respekt spürte ich vor allem ein sportliches Kribbeln: Wie würde der BVB gegen den neuen Klub des ausgewiesenen Dortmund-Kenners aussehen? Wer am Ende die Oberhand behalten wird, ist nach dieser Partie noch offen. Aber leicht wird die Aufgabe für die Schwarz-Gelben nicht.
Es zeigte sich, dass ein hochmotiviertes Team mit Klopp’schem Pressing und Einzelkönnern wie Coutinho, Lallana oder Origi gegen die Borussia einiges ausrichten kann. Positiv war vor allem in der ersten Hälfte, dass der BVB darauf ruhig reagierte und es den Gastgebern so nach und nach gelang, doch ein deutliches Übergewicht zu schaffen.Was fehlte war die Präzision – oder die richtigen Entscheidungen in Strafraumnähe. Denn die Schwarz-Gelben hatten ein paar echte Chancen, aber vor allem viele Hätte-wäre-wenn-Szenen. Es scheint Spieler zu geben – etwa Erik Durm oder später Nuri Sahin – die unter Tuchel noch nicht so oft dabei waren und deshalb bei aller Auffälligkeit noch öfter falsche Entscheidungen bei Pässen und Schüssen treffen.
Dortmund wurde durch die erste richtige Chance der Reds bestraft. Ja, Hummels geht schlecht zum Kopfball, war aber später schlicht großartig. Und letztlich fälscht Piszczek unhaltbar ab. Kritisieren kann man neben den Phasen, in denen allgemein wenig zusammenlief – wie nach dem Rückstand – dass die Borussia aufgrund der zeitweise forschen Spielweise des FC Liverpool manchmal nervös wirkte. In einigen Szenen verhielt sich die Abwehr zu passiv. Und eine alte Platte muss mal wieder aufgelegt werden: Auch unter Tuchel fehlt dem BVB öfter die Brillanz auf dem Flügel. Bis auf eine Vorlage wusste Marcel Schmelzer nicht zu gefallen. Bei schnellen Kontern der Reds – sollte man von Klopp-Teams erwarten – war er mehrmals schlecht positioniert.
In der zweiten Hälfte, nach dem Ausgleich durch Hummels und einer Drangphase der Gäste, wirkte das BVB-Spiel zwar defensiv sicherer, auch bei Schmelle, aber es gab nun kaum noch Abschlussmöglichkeiten. Nicht ganz nachvollziehbar war in dieser Phase die Auswechslung von Aubameyang, da ja Ramos nicht als Ersatz zur Verfügung stand. Klopps Liverpool zog sein Spiel – hinten gut stehen, früh anlaufen, immer wieder Nadelstiche setzen und Druck aufbauen – konsequent durch.
Trotzdem: Es wird zwar schwer an der Anfield Road, aber der Auswärtsfaktor könnte der Borussia genau gegen dieses Liverpool zugutekommen. Voraussetzung dafür ist, dass aus dem Trio Hummels, Mkhitaryan, Aubameyang niemand fehlt. Halbzeit.
Die Aufstellung: Weidenfeller – Piszczek, Hummels, Bender (76. Sokratis), Schmelzer – Castro, Weigl – Durm (46. Sahin), Mkhitaryan, Reus – Aubameyang (76. Pulisic). Gelbe Karten: Weidenfeller, Reus, Sokratis. Tor: Hummels
Hallo. Ich wußte vorher nicht, wie es sich anfühlen würde, wenn die Borussia gegen einen neuen Klopp-Club antreten müßte und hatte auch gehofft, daß es so schnell nicht dazu kommen würde. Heute morgen, einige Stunden nach dem Schlußpfiff, wußte ich es dann: Sex mit der Ex für eine Nacht. Nicht gut.
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Um im Bild zu bleiben: Hoffen wir, dass die Neue beim nächsten Mal noch einige Überraschungen parat hat.
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