Das war es dann also mit dem „neuen Zlatan“ in Dortmund, zumindest vorerst: Nach seiner Leihe zum niederländischen Erstligisten Willem II wird Alexander Isak nicht zum BVB zurückkehren, sondern zu Real Sociedad San Sebastian in die Primera Division wechseln. Die Schwarz-Gelben sollen dafür acht bis zehn Millionen Euro kassieren, also etwa die Summe, die man vor zwei Jahren für den inzwischen 19-jährigen schwedischen Stürmer ausgab.
Manche nennen das nun ein gutes Geschäft, weil sich Isak bei der Borussia nie durchsetzen konnte. Seit seiner erfolgreichen Zeit in Holland muss man diese Wertung aber zumindest hinterfragen. Einerseits ist die niederländische Liga in der Breite natürlich nicht so stark wie die Bundesliga. Andererseits könnte Isak dort trotzdem eine positive Entwicklung durch Spielpraxis genommen haben. Nun hat der BVB in Paco Alcacer gerade nur einen echten Stürmer, der sich bisher verletzungsanfällig gezeigt hat. Wäre Isak nicht eine prima Ergänzung zu ihm?
Gegenargumente gibt es auch: Die Borussia muss ihren Kader eher verkleinern, hat außerdem mit Thorgan Hazard und Julian Brandt weitere Offensivleute geholt, so dass ein ‚echter 9er‘ vielleicht gar nicht mehr so wichtig ist. Es stimmt natürlich, dass unbedingt noch Spieler gehen sollten, zuvorderst die zuletzt verliehenen. Doch bin ich skeptisch, ob man die Stürmerposition so stiefmütterlich behandeln sollte. Sollte noch ein anderer für ganz vorne kommen, wird er sich auch an Isaks Leistungen in der Eredivisie messen lassen müssen.
Alexander Isak hat in San Sebastian bis 2024 unterschrieben. Über weitere Vertragsinhalte wurde das übliche Stillschweigen vereinbart. Michael Zorc hat aber sicher nicht unabsichtlich mit einer Aussage aufhorchen lassen:
Wir wünschen Alex Isak in Spanien den größtmöglichen Erfolg und werden seine Leistungen genau beobachten.
Das deutet doch sehr auf eine Möglichkeit hin, Isak irgendwann zurückzuholen. Vielleicht gegen eine bereits festgelegte Summe, die aber dann deutlich höher liegen dürfte als das jetzt Eingenommene. Nicht nur Zorc und Lucien Favre, auch alle BVB-Fans werden ein Auge darauf haben, wie es für Alexander Isak in Spanien weitergeht und ob der fehlende Glaube an ihn berechtigt war.