Die Borussen kommen

Um direkt an das Ende des gestrigen Textes anzuschließen: Was gibt es in dieser Saisonphase Schöneres als einen Pokalabend mit einem Gegner wie Eintracht Frankfurt? Es wird laut, es wird gekämpft – hoffentlich nur auf dem Platz – und Borussia Dortmund hat ordentliche Chancen auf ein Weiterkommen im zum Saisonziel erklärten Wettbewerb.

Eintracht-Trainer Armin Veh machte vorletzte Woche Schlagzeilen, als er entschied, Sebastian Rode und Carlos Zambrano wegen drohender Gelbsperren gegen Bayern München zu schonen. Die Partie gegen den Titelaspiranten ging deftig verloren, doch dafür wurde die Begegnung, auf die Vehs Maßnahme zielte, erfolgreich gestaltet: Das Abstiegsduell gegen die zweite Eintracht entschieden die Frankfurter mit 3:0 für sich.

Obwohl die Liga natürlich Priorität genießt, hat Veh vor dem Pokalspiel schon mal klargestellt, dass es in dieser Partie keine Geschenke geben wird. Ungewiss ist allerdings, ob die SGE nicht unfreiwillig geschwächt antreten muss. Wie bei der Borussia haben sich am Wochenende auch zwei wichtige Akteure aus der Frankfurter Stammelf verletzt. Die Mittelfeldspieler Pirmin Schwegler und Johannes Flum sind fraglich. Interessanterweise wollte sich Veh zu ihren Einsatzchancen nicht äußern, während Jürgen Klopp eher damit rechnet, dass die beiden nicht dabei sind.

Der Dortmunder Trainer machte auch bereits Andeutungen zur Aufstellung der eigenen Mannschaft. Im zentralen Mittelfeld sollte Sebastian Kehl an die Seite von Nuri Sahin rücken; ein Einsatz für Neuzugang Milos Jojic von Beginn an ist nach Klopps Worten nicht geplant. Wer Marco Reus ersetzen wird, ist ein größeres Geheimnis – hier stehen Jonas Hofmann und Kevin Großkreutz zur Debatte. Am wahrscheinlichsten ist wohl die Hereinnahme von Kevin, da Rückkehrer Piszczek auf dessen Position hinten rechts ein gutes Spiel machte und die Atmosphäre ganz nach dem Geschmack des Dortmunder Jungen sein dürfte.

Und wie stehen die Chancen? Beide Teams konnten sich am Samstag massiv gegenüber den letzten Spielen steigern und dürfen also mit Selbstvertrauen in die Partie gehen. Für die Gastgeber dürfte der Erfolg versprechendste Weg ein konsequentes Bearbeiten der Dortmunder Mittelfeldzentrale mit Kehl, Sahin und Mkhitaryan sein, die sich aus diversen Gründen im bisherigen Saisonverlauf noch nicht dauerhaft konstant präsentieren konnten. Wenn diese drei allerdings ihr Potenzial voll abrufen können oder der BVB über die Flügel auf der Höhe ist, dürfte es für die Eintracht schwierig werden – umso mehr, wenn Schwegler und/oder Flum ausfallen.

Anpfiff ist morgen erst um 20.45 Uhr. Hoffentlich relevant: Übermorgen wird nach der Begegnung HSV v Bayern das Halbfinale im Rahmen der ARD-„Sportschau live“ ausgelost.