Gross ist Erster

Viele hatten bei der Frage nach der ersten Trainerentlassung in der Bundesliga an Mirko Slomka gedacht oder wie ich an Zvonimir Soldo vom nächsten BVB-Gegner Köln. Aber die Liga ist in dieser Saison für einige Überraschungen gut und so hat es tatsächlich Christian Gross erwischt, den Rückrunden-Erfolgstrainer vom VFB Stuttgart. Der frühe Zeitpunkt überrascht deshalb ein wenig, obwohl die Schwaben Letzter mit ganzen drei Punkten sind. Ich sehe drei Gründe für die Entscheidung: Die Verantwortlichen beim VfB haben aus der jüngsten Bundesliga-Geschichte das Beispiel Hertha BSC vor Augen. Intern wird man sich bereits eingestanden haben, dass die Transferpolitik suboptimal war, nun versucht man schneller zu handeln als letztes Jahr die Berliner. Eine Rolle könnte auch die Kritik von Gross an eben jener Transferpolitik gespielt haben. Sportdirektor Bobic wiederum nannte als Begründung , dass er in gemeinsamen Gesprächen mit Gross keine Lösungsansätze erkennen konnte.

Spannend wird die Nachfolgefrage. Vorerst setzt man auf Co-Trainer Jens Keller. Ob das eine Interimslösung bleibt oder Bobic, Staudt et al. das Modell ‚Tuchel‘ im Kopf haben, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Aber mich würde es nicht wundern, wenn in absehbarer Zeit doch die Herren Daum oder Klinsmann in Stuttgart auftauchen. Denn der Mannschaft fehlt m.E. die spielerische Qualität, um um die Top 5 mitzuspielen – daran wird Keller bis zur Winterpause nichts ändern können.

Ein Schritt in die Zukunft: Heynckes kommt für Klinsmann

Größer kann der Unterschied auf den ersten Blick nicht sein: Jupp Heynckes, ein Mann aus einer längst vergangenen Bayern-Epoche, ersetzt den als Erneuerer geholten Jürgen Klinsmann als Trainer beim FCB. Welches Trainingsprogramm der Altmeister in den nächsten Wochen fahren wird, weiß ich natürlich nicht, und zudem soll Heynckes durch Hermann Gerland, den Trainer der zweiten Bayern-Mannschaft, unterstützt werden. Trotzdem wirkt der Wechsel zunächst mal wie eine Rückkehr zu ganz alten Tugenden.

Mit denen soll mindestens die Champions League-Teilnahme gesichert werden; zur nächsten Saison will man natürlich einen neuen Mann verpflichten. Man kann davon ausgehen, dass das dann ein gestandener, erfahrener Trainer sein wird – vielleicht nicht ganz so gestanden wie Heynckes. Ob es auch weiterhin Raum für Innovationen beim FCB geben wird, werden wir sehen.

Jupp Heynckes kehrt nach über zweijähriger Abstinenz vom Traineramt zurück ins Geschäft. Seine letzte Station in Mönchengladbach endete mit zwei erfolglosen Rückrundenspielen (da findet sich schon mal eine Parallele zum FC Bayern). Ob er diese Bayern-Mannschaft, bestehend aus zwei Stars mit großem Ego, einer Reihe von guten bis sehr guten Bundesligaspielern, einigen Mitläufern und mindestens zwei ‚Problemfällen‘ innerhalb von fünf Spielen auf Kurs bringen kann? Mit seinen ‚alten‘ Rezepten? Oder eher in Teamarbeit mit Gerland und mit Hilfe von Ratschlägen von weiter oben? Einfach wird das nicht, ich habe meine Zweifel. Vielleicht haben sich die Bayern diese Lösung aber auch in Dortmund abgeschaut: Dort kehrte 2000 bekanntlich Udo Lattek als Feuerwehrmann zurück, um den BVB im Verbund mit Matthias Sammer vor dem Abstieg zu retten. Und war erfolgreich. Was bedeutet das jetzt für den FCB? Dass Gerland nächste Saison Trainer wird?

Ein Kürzel – zwei Welten

(Updated) Viel verband den einen FCB heute nicht mit dem anderen. Die Untertreibung der Woche wäre wohl, wenn man sagen würde „es war das erwartet schwere Spiel für die Bayern“. Was Barcelona da in der ersten Halbzeit gezeigt hat, war fantastisch. Großer Fußball für alle Nicht-Bayernfans. Messi sensationell. Der Holländer van Bommel musste da den hässlichen Deutschen geben, aber auch er konnte den jungen Argentinier nicht stoppen.

Schrecklich war nur die Leidensstimme von Marcel Reif in der ersten Halbzeit. Mit der er nichts Besseres zu tun hatte als auf den hilflosen Gästen rumzuhacken. Was soll diese Negativ-Berichterstattung? Die konntens halt nicht besser! Nichts gegen einen gepflegten Bayern-Diss, aber da wars doch angenehmer in der zweiten Hälfte, als Reif überwiegend die Leistung von Barca in den Mittelpunkt stellte.

Und was passiert jetzt mit Klinsmann? Ihn ausgerechnet nach diesem Spiel zu feuern, würde nur beweisen, dass die Bayern mal wieder ihren Stellenwert im europäischen Fußball falsch einschätzen. Ansonsten sollen sich darüber andere den Kopf zerbrechen.

UPDATE: Hervorragender Kommentar von Andreas Renner zu diesem Spiel und diesem CL-Spieltag bei „Spox.com“.

Stimme der Vernunft

Vielleicht findet die Boateng-Debatte nun einen versöhnlichen Abschluss. Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann, selbst jahrelang Stürmer und immer wieder Opfer von üblen Fouls, unterstellt dem Neu-Dortmunder bei dessen ‚Tritt‘ auf Klose keine Absicht und fordert keine übermenschliche Reaktionsfähigkeit vom 21-jährigen:

Wenn du einmal hochspringst und siehst, dass da einer unter dir liegt, wo willst du da hin mit deinen Füßen? [Quelle: Sport1]

Schön spielfrei

So ein Sonntagsspiel in der Bundesliga hat doch auch seine Vorteile. Man kann den Fußball-Samstag gemütlich im Radio und/oder Free-TV verfolgen und danach feststellen, dass der BVB morgen sogar Spitzenreiter werden kann, sollten der HSV und Gelsenkirchen nicht gewinnen. In Mönchengladbach dagegen wollten sie mal zeigen, dass sie wenigstens ein ‚richtiges‘ Derby auf die Beine stellen können, oder was die dafür halten – hat zwar niemand wirklich angezweifelt, im Gegensatz zur Bundesliga-Tauglichkeit von Mannschaft und manchen Fans, aber die Idioten wollten halt auf Nummer sicher gehen. Sportlich hats mal wieder nicht funktioniert, die Kölner gewannen 2:1, und Jos Luhukay dürfte nun doch der Erste sein, der seinen Trainerstuhl räumen muss – ich hätte ja eher auf Michael Frontzeck getippt, aber ich denke, der wird noch ein paar Wochen durchhalten. Nicht, dass ich es gut finde; eigentlich sind doch beide ganz nette Typen.

Sehr viel Spass macht zur Zeit auch der Blick nach München. Da reicht den Bayern nicht mal eine 3:1-Führung gegen die befreundeten Bochumer zu drei Punkten. Innerhalb von zwei Minuten glichen die Gäste mal so eben aus. Was ist eigentlich mit dem Oktoberfest-Nimbus geworden 😉 ? Die Wahrheit ist wohl schlicht, dass niemand mehr Angst vor den Bazis hat bzw. niemand mehr angesichts eines Rückstands in der AA resigniert. Und was wird aus Klinsmann? Na ja, es gibt keinen Grund, ihn oder die Bayern jetzt schon abzuschreiben, aber die Saison scheint immerhin deutlich lustiger zu werden, als viele angenommen haben.

Für den BVB gehts nun heute noch gegen Hannover, bevor dann die Länderspielpause ansteht. Die Auswärtsbilanz von 96 war zuletzt alles andere als gut – genausowenig allerdings die letzten Heimspiele der Borussia gegen diesen Gegner. Egal, natürlich ist das absolut machbar. Zumal es zum Glück keine neuen Verletzten aus dem UEFA Cup zu beklagen gibt. Selbst Jürgen Klopp ist nochmal davongekommen. Nicht zu vergessen: Die DFB Pokal-Auslosung steht auch noch an am Sonntag. Da sind ja noch einige interessante Paarungen möglich…

Nur noch toller Fußball

Erwartet uns in der kommenden Saison endlich mal wieder so richtig spektakulärer Fußball in der Bundesliga? Man könnte den Eindruck gewinnen, dass uns da eine Revolution bevorsteht, wenn man die einschlägigen Sportzeitschriften liest oder den Erwartungen, die im Umfeld vieler Vereine geäußert werden, Gehör schenkt. Besonders ausgeprägt sind diese Erwartungen bei den Klubs, die einen neuen Trainer verpflichtet haben, sprich den Bayern, dem BVB, Leverkusen und S 04. Attraktiven, offensiven Kombinationsfußball werden die Neuen spielen lassen, das ist das teils selbsterklärte, teils von Presse und Fans erhoffte Ziel ihrer Arbeit. Für diesen Stil stehen Jürgen Klopp, Bruno Labbadia und Jürgen Klinsmann in ihrer Eigenschaft als ‚junge, moderne Trainer‘ und Fred Rutten in seiner Eigenschaft als Holländer.

Inwiefern werden sich die Erwartungen erfüllen lassen? Nun, die Bayern haben die Spielfreude bisher (zumindest auf deutschem Boden) weitgehend vermissen lassen und nun schon den zweiten Titel verpasst: Nach dem ‚Supercup‘ entging ihnen auch der größtmögliche zu gewinnende Pokal (das ist durchaus wörtlich zu verstehen), der ‚Franz Beckenbauer-Cup‘, dank einer 0:1-Niederlage gestern gegen Inter Mailand.

Aber mal ernsthaft: Ob wirklich alle vier neuen Trainer ihren Stil durchsetzen können, erscheint mir fraglich. Dazu braucht es ja nicht nur die Vorgabe, sondern auch die passenden Spieler und einen Gegner, der den Angriffsfußball zulässt. Zwar haben alle vier betreffenden Vereine teils neue, teils schon bekannte Akteure, denen man temporeichen Kombinationsfußball zutrauen kann. Aber der Erfolgsdruck und taktische Zwänge werden dafür sorgen, dass auch in Zukunft immer mal wieder abwartend und vorsichtig gespielt wird, gerade nach Niederlagen.

Um das klar zu sagen: Ich hoffe auch auf eine positive spielerische Entwicklung, gerade in Dortmund, aber im Zweifelsfall sind mir die drei Punkte immer noch wichtiger. Man sollte keine ZU hohen Erwartungen schüren, nur weil kein Trainer (in Deutschland) heute mehr ankommt und sagt „ich lasse Catenaccio spielen“…

Kurzer Gedanke zum Kartellamt

(Updated) Die deutschen Fußball-Funktionäre malen angesichts der Entscheidung des Bundeskartellamts, die Zentralvermarktung der Bundesliga-Fernsehrechte nur zu genehmigen, wenn Highlights der Spiele vor 20 Uhr im Free-TV gezeigt werden, den Teufel an die Wand. Der deutsche Fußball werde damit unausweichlich von Europas Spitze abgehängt usw. Respekt deshalb an Jürgen Klinsmann, der sagt, er akzeptiere das Argument der finanziellen Diskrepanz zu den Großen nicht. Und dass die Arbeitsphilosophie wichtiger sei als ein Hundert-Millionen-Transfer.

Man muss das mal wieder geraderücken: Die deutschen Spitzenvereine sind und bleiben finanziell besser ausgestattet als 80 bis 90 % der europäischen Konkurrenz. Es ist nicht einfach, die Champions League zu gewinnen, das war es aber noch nie. Die Entscheidung des Kartellamts muss man deshalb noch nicht positiv sehen; immerhin hatte die DFL auch interessante Modelle vorgeschlagen, die anstelle einer frühen Highlight-Berichterstattung mehr Livespiele im Free-TV vorgesehen hätten.

Die eigentliche Gefahr einer Einmischung des Kartellamts besteht aber darin, dass irgendwann einmal die ganze Zentralvermarktung kippen könnte. Was sich die Bayern wohl insgeheim wünschen und worauf sie vielleicht hinter den Kulissen schon hinarbeiten. Dann würden sich riesige finanzielle Diskrepanzen innerhalb der Bundesliga auftun, dann wäre ‚der Deutschen liebstes Kind‘ wirklich gefährdet.

UPDATE: Wobei ich gerade gesehen habe, dass sich die Bayern in Person von KHR nun doch bemerkenswert eindeutig pro Zentralvermarktung geäußert haben:

Ich habe gesagt, dass wir zur Zentralvermarktung stehen, und ich sage nach dem für mich nicht nachvollziehbaren Spruch des Kartellamtes: Jetzt erst recht. Würden wir als FC Bayern die Solidarität aufkündigen, wäre das für uns kurzfristig vorteilhaft, für den Fußball in Deutschland aber schädlich. Wir werden den Profifußball nicht im Regen stehen lassen.

Nur die Pille zählt

Ja, es war nur ein Testspiel, aber… war das schön, die erste Halbzeit, oder was? Der BVB hat also den ‚Supercup‘ mit 2:1 gegen die Bazis gewonnen, aber wichtiger war, dass die Schwarz-Gelben nach ein paar Minuten der Eingewöhnung richtig guten Offensivfußball geboten haben, genauso, wie ihn man sich von Jürgen Klopp gewünscht hat. Von den Bayern kam in der ersten Hälfte nur ein Toni-Kopfball und eine schöne Vorlage von Borowski, die Klose kläglich vergab. Was nicht nur, aber auch daran lag, dass die BVB-Abwehr rechtzeitig störte und viele Bälle schon deutlich vor dem 16-Meter-Raum abfing.

Auf der anderen Seite gab es viele Torschüsse, einige Chancen und zwei sehenswerte Tore. Nach einem Fehler von Lell war Kuba zur Stelle und vollendete mit einem schönen Schuss zum 1:0. Und ein paar Minuten später ein toller Freistoß von Tamas Hajnal zum 2:0. Und das war nicht die einzige tolle Szene von unserem neuen Spielmacher: Zuvor hatte er schon mit einem Fallrückzieher aus spitzem Winkel fast getroffen. Wenn man auch nicht allzuviel aus einem Testspiel schließen sollte, aber auf Hajnal können wir uns freuen! Im Sturm arbeiteten Petric und Valdez gut nach hinten mit und auch Buckley, bei dem ein Wechsel zu Hull City weiter im Raum steht, wirkte sehr agil.

In der zweiten Hälfte wurde zunächst vor allem bei den Bayern eifrig durchgewechselt, und die Nachwuchsleute wie Kroos, Ngwenya und später Ekici brachten ‚endlich‘ mehr Schwung ins Bayern-Spiel. Beim BVB kam zunächst Kringe für Buckley, später gingen u.a. Hajnal und Kuba raus (ersetzt durch Federico und Kruska), was die Schwarz-Gelben vorübergehend etwas ihrer Kreativität beraubte, aber natürlich in der Vorbereitung unvermeidlich ist. Dem jungen Ekici gelang in der 72. Minute über die verwaiste linke Dortmunder Abwehrseite der Anschlusstreffer. Danach war allerdings beim BVB wieder deutlich der Willen zu spüren, das Ergebnis zumindest zu halten und auch wenn nach vorne nur noch eine echte Torchance, durch einen Kringe-Schuss knapp neben das Tor, gelang, hatten die Schwarz-Gelben das Spiel weitgehend im Griff.

Wie es halt so ist, hatten die Bayern kurz vor Schluss noch eine Chance durch Ngwenya, aber den Schuss konnte Roman Weidenfeller parieren – der erste, bei dem er wirklich gefordert war. Es blieb also beim hochverdienten BVB-Sieg, an dem es nichts zu mäkeln gibt: Das Team steckt noch genauso in der Vorbereitung wie die Bayern, hatte ebenfalls einige Spieler bei der EM und mit Tinga und Frei auch zwei prominente Verletzte. Muss natürlich nicht heißen, dass die Schwarz-Gelben jetzt auch in einem Monat gewinnen 😉 . Die einzige mögliche Entschuldigung, die mir für die Bazis einfällt, ist, dass sie bisher nur gegen deutlich schwächere Gegner gespielt haben als der BVB.

Das hat heute richtig Spaß gemacht und Mut für den schweren Saisonauftakt. Die öffentlich-rechtlichen Unkenrufe (siehe vorhergehender Beitrag) sind nicht eingetroffen; letztlich kamen über 47.000 Zuschauer und Klinsmann brachte Schweinsteiger von Beginn und wechselte Podolski in der zweiten Hälfte ein. Auch das nächste BVB-Spiel, am Samstag gegen Juventus, wird übrigens live im Fernsehen gezeigt, dann ab 18.30 Uhr im DSF. Und auch den Pflaume habe ich heute überstanden – da wären wir wieder bei der Überschrift…

Hoeneß darf bleiben

Die Bayern-Fans können aufatmen: Wie AGW aus sicherer Quelle (also der Sport-B++d) erfahren hat, wird Manager Uli Hoeneß auch in der kommenden Saison auf der Trainerbank Platz nehmen. Eigentlich wollte sich der Uli das nicht mehr antun und zukünftig von der Tribüne aus die Spiele verfolgen – was vermutlich nicht schlecht für seinen Blutdruck gewesen wäre. Aber der Jürgen hat ihn ganz lieb gebeten, und diese Bitte konnte der Uli natürlich nicht abschlagen.

Also bleibt wenigstens eine Sache beim Alten bei den Bazis und die Nicht-Bayernfans können nun darauf hoffen, Ulis Charakterkopf auch zukünftig möglichst häufig in der Farbvariante ‚knallrot‘ zu erleben…

Nicht ganz erster

Da gibt es wohl keine zwei Meinungen: Spanien hat gestern verdient die Euro 2008 gegen Deutschland gewonnen. Sie waren deutlich überlegen, technisch besser und hatten mehr Chancen. Fernando Torres entschied mit einem Klassetor das Finale; genau im richtigen Moment lupfte er den Ball über den herausstürmenden Lehmann. Den in diesem Fall kaum die Schuld traf, viel eher Philipp Lahm, dem die Kugel wegsprang.

Scheinbar kann Deutschland mit Michael Ballack nichts gewinnen (muss der eigentlich die ’13‘ tragen?) – nein ernsthaft: Ein weiteres verlorenes Finale für den deutschen Kaptitän, ist schon tragisch.

Spanien hat nicht nur dieses Spiel, sondern auch das ganze Turnier verdient gewonnen. Das war oft, mit Ausnahme des Viertelfinals gegen Weltmeister Italien, schöner Fußball – und das hat ganz allgemein bei dieser EM gefallen: Der Standard des Dargebotenen war im Durchschnitt deutlich höher als bei der ‚Sommermärchen-WM‘ in Deutschland.

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich, wenn man ehrlich ist, als spielerisch limitiert erwiesen. Ein paar Spieler waren zwar auch nicht in Topform (bestes Beispiel: Mario Gomez), aber man muss einfach anerkennen, dass einige Teams den Deutschen zur Zeit voraus sind. Bis ins Finale konnten Löws Jungs das kompensieren, dank der leichten Auslosung und einiger richtig guter Phasen (Portugal!), aber gegen Spanien dominierten sie dann nur kurz am Anfang und maximal zehn Minuten in der zweiten Hälfte; ansonsten waren die Iberer in allen Belangen besser. Also Joachim: Sei realistisch und trainier wieder mehr Standards! 😉

Irgendwie bin ich auch froh, dass die EM nun vorbei ist und Verabredungen wieder etwas entspannter ablaufen. Außerdem: Übermorgen ist Trainingsauftakt beim BVB, mit Kloppo. Ich wette, da kommen ein paar Zaungäste mehr als bei den Bayern heute: Nur 800 waren bei Klinsis Trainingsauftakt! Hier bei AGW wird ab Mittwoch auf jeden Fall wieder voll schwarz-gelb durchgestartet!