Ja, es war nur ein Testspiel, aber… war das schön, die erste Halbzeit, oder was? Der BVB hat also den ‚Supercup‘ mit 2:1 gegen die Bazis gewonnen, aber wichtiger war, dass die Schwarz-Gelben nach ein paar Minuten der Eingewöhnung richtig guten Offensivfußball geboten haben, genauso, wie ihn man sich von Jürgen Klopp gewünscht hat. Von den Bayern kam in der ersten Hälfte nur ein Toni-Kopfball und eine schöne Vorlage von Borowski, die Klose kläglich vergab. Was nicht nur, aber auch daran lag, dass die BVB-Abwehr rechtzeitig störte und viele Bälle schon deutlich vor dem 16-Meter-Raum abfing.
Auf der anderen Seite gab es viele Torschüsse, einige Chancen und zwei sehenswerte Tore. Nach einem Fehler von Lell war Kuba zur Stelle und vollendete mit einem schönen Schuss zum 1:0. Und ein paar Minuten später ein toller Freistoß von Tamas Hajnal zum 2:0. Und das war nicht die einzige tolle Szene von unserem neuen Spielmacher: Zuvor hatte er schon mit einem Fallrückzieher aus spitzem Winkel fast getroffen. Wenn man auch nicht allzuviel aus einem Testspiel schließen sollte, aber auf Hajnal können wir uns freuen! Im Sturm arbeiteten Petric und Valdez gut nach hinten mit und auch Buckley, bei dem ein Wechsel zu Hull City weiter im Raum steht, wirkte sehr agil.
In der zweiten Hälfte wurde zunächst vor allem bei den Bayern eifrig durchgewechselt, und die Nachwuchsleute wie Kroos, Ngwenya und später Ekici brachten ‚endlich‘ mehr Schwung ins Bayern-Spiel. Beim BVB kam zunächst Kringe für Buckley, später gingen u.a. Hajnal und Kuba raus (ersetzt durch Federico und Kruska), was die Schwarz-Gelben vorübergehend etwas ihrer Kreativität beraubte, aber natürlich in der Vorbereitung unvermeidlich ist. Dem jungen Ekici gelang in der 72. Minute über die verwaiste linke Dortmunder Abwehrseite der Anschlusstreffer. Danach war allerdings beim BVB wieder deutlich der Willen zu spüren, das Ergebnis zumindest zu halten und auch wenn nach vorne nur noch eine echte Torchance, durch einen Kringe-Schuss knapp neben das Tor, gelang, hatten die Schwarz-Gelben das Spiel weitgehend im Griff.
Wie es halt so ist, hatten die Bayern kurz vor Schluss noch eine Chance durch Ngwenya, aber den Schuss konnte Roman Weidenfeller parieren – der erste, bei dem er wirklich gefordert war. Es blieb also beim hochverdienten BVB-Sieg, an dem es nichts zu mäkeln gibt: Das Team steckt noch genauso in der Vorbereitung wie die Bayern, hatte ebenfalls einige Spieler bei der EM und mit Tinga und Frei auch zwei prominente Verletzte. Muss natürlich nicht heißen, dass die Schwarz-Gelben jetzt auch in einem Monat gewinnen 😉 . Die einzige mögliche Entschuldigung, die mir für die Bazis einfällt, ist, dass sie bisher nur gegen deutlich schwächere Gegner gespielt haben als der BVB.
Das hat heute richtig Spaß gemacht und Mut für den schweren Saisonauftakt. Die öffentlich-rechtlichen Unkenrufe (siehe vorhergehender Beitrag) sind nicht eingetroffen; letztlich kamen über 47.000 Zuschauer und Klinsmann brachte Schweinsteiger von Beginn und wechselte Podolski in der zweiten Hälfte ein. Auch das nächste BVB-Spiel, am Samstag gegen Juventus, wird übrigens live im Fernsehen gezeigt, dann ab 18.30 Uhr im DSF. Und auch den Pflaume habe ich heute überstanden – da wären wir wieder bei der Überschrift…