Champions League, Viertelfinale / AS Monaco 3 BVB 1
Mehr als leise Hoffnung nach dem schnellen Anschlusstreffer zu Beginn der zweiten Hälfte kam nicht auf: Die Borussia scheidet deutlich aus der Champions League aus. Erneut erwischten die Schwarz-Gelben einen schwachen Start, lagen schnell 0:2 hinten. Die taktischen und personellen Korrekturen von Thomas Tuchel kamen zu spät. Und schon ab der 60. Minute hatte man das Gefühl, dass ein dritter Treffer der starken Gastgeber wahrscheinlicher war als ein zweiter des BVB.
Drei Gedanken zum Spiel
Die Frage nach dem Warum wird uns noch mindestens bis zum Saisonende verfolgen. Ein Spiel der Borussia unbeschwert zu analysieren ist durch den Bombenanschlag unmöglich geworden. Was die betroffenen Spieler erlebt haben, hängt nach – so ließen es alle, die sich geäußert haben, durchklingen. Doch inwiefern beeinflusst es eine Partie? Es ist unmöglich zu sagen, es bleiben nur Mutmaßungen. Hätte Lukasz Piszczek in einer bombenfreien Realität zwei derartige Fehlpässe in zwei CL-Partien fabriziert? Hätte Roman Bürki mehr tun können als bei Mendys Schuss nur die Fäuste hochzureißen – wenn die Mannschaft nicht vor der Abfahrt ins Stadion im Bus eine gute Viertelstunde von der Polizei aufgehalten worden wäre? Was steckte hinter der schnell korrigierten Nichtberücksichtigung von Ousmane Dembelé?
Auch Thomas Tuchel saß letzte und diese Woche im Mannschaftsbus. Das kann wohl eher nicht die fragwürdige Taktik erklären. Tuchel wollte nach der Partie nichts auf die Dreierkette kommen lassen, doch regelmäßige Leser von Any Given Weekend wissen, dass ich mit ihr nicht warm werde. Gestern zeigte sich exemplarisch, warum. Die Stellenbeschreibung für die Dreierkette müsste in etwa so lauten: „Gesucht werden Abwehrspieler, die Erfahrungen in der Innenverteidigung vorweisen können und sich dort zu Hause fühlen. Gefordert sind Schnelligkeit und Flexibilität. Bewerber müssen sich umgehend auf neue Situationen einstellen können.“ Weiterlesen „Kein Wunder“