Ein passendes Saisonfinale

1. Bundesliga, 34. Spieltag / TSG Hoffenheim 3 BVB 1

Der letzte Spieltag ist vorbei und kein Schwarz-Gelber wird sich in fünf oder zehn Jahren gerne an diese Saison zurückerinnern. Es fällt einem auch schlicht kein Grund dafür ein, trotz starkem Auftakt, trotz dem Spiel gegen Leverkusen. Aber für das Selbstverständnis der Borussia war das alles zu wenig, und zwar spielerisch wie kämpferisch. Diesen Anschein hatten zu viele Auftritte des BVB und nur das Äußerliche kann man objektiv beurteilen.

Als hätte es noch eines Beweises bedurft, verlor die Borussia verdient in Sinsheim, wurde von der Nagelsmann-Truppe noch überholt und schleppte sich nur in die Champions League, weil Leverkusens Aufholjagd gegen Hannover irgendwann ins Stocken geriet. Selbst wenn es zählte – oder gerade dann – konnten die schwarz-gelben Jungs 2017/18 oft nicht ihr Leistungsvermögen abrufen.

Fehlerkette beginnt bei Stöger

Nach dieser Partie dürfte es noch einmal deutlich weniger Befürworter einer Weiterbeschäftigung des grundsätzlich sympathischen Peter Stöger geben als zuvor. Die Aufstellung wirkte wie der Höhepunkt eines hilflosen Rumtüftelns an der Startelf – dabei schien der Trainer in dieser Hinsicht schon weiter zu sein. Aber was ritt ihn, es mit einer Dreierkette inklusive Akanji als einzigem echten Innenverteidiger und Marcel Schmelzer zu versuchen? Warum stellte er mit Sahin und Weigl gleich zwei über die Saison hinweg eher enttäuschende Akteure in die Startelf? Und warum um alles in der Welt spielte André Schürrle und nicht Maximilian Philipp? Weiterlesen „Ein passendes Saisonfinale“

Und etwas dreht sich doch

1. Bundesliga, 31. Spieltag / BVB 4 Bayer Leverkusen 0

Was passiert denn da auf dem Planeten Borussia? Kapitän Marcel Schmelzer sitzt unverletzt auf der Tribüne und die Mannschaft nimmt Bayer 04 auseinander. Ob das etwas miteinander zu tun hatte?

Wenn ich mir nach der Derby-Pleite etwas von Peter Stöger und den schwarz-gelben Jungs gewünscht hatte, dann mehr Mut. Ich hatte auf Alexander Isak in der Startelf gehofft – doch der stand nicht im Kader. Überraschungen in der Aufstellung gab es trotzdem: Götze rückte ins zentrale Mittelfeld und Jadon Sancho auf die linke Außenbahn. Hinten links spielte der Innenverteidiger Manuel Akanji. Für Schmelle. Und wie.

Doppelter Punktgewinn für Stöger

Peter Stöger traf nicht nur eine überfällige Personalentscheidung, er konnte sich am Ende der Partie auch als Taktiksieger fühlen. Mit Akanji kam der nötige Druck auf die als Schwachstelle erkannten Leverkusener Außenverteidiger zustande. Endlich funktionierte einmal ein Dortmunder Flügel von vorne bis hinten. Obendrein war der Schweizer Aushilfs-Linksverteidiger auch an einem der BVB-Treffer maßgeblich mit einem langen, präzisen Pass beteiligt. Weiterlesen „Und etwas dreht sich doch“

Dortmund gibt sich die Mozartkugel

Europa League, Achtelfinale / „FC“ Salzburg 0 BVB 0

Es hört sich ja schon komisch an, vom „Wunder von Salzburg“ zu sprechen. Aber in diese Verlegenheit kommt nun keiner. Borussia Dortmund hat sich mit einem tristen 0:0 aus dem Europapokal verabschiedet – nach einer insgesamt sehr schwachen Kampagne. Das Weiterkommen in der schweren CL-Gruppe war keine Pflicht, mehr Punkte gegen Nikosia allerdings schon. Und ein Ausscheiden gegen RBFC Salzburg wegen einer Heimniederlage geht natürlich gar nicht.

Was die Schwarz-Gelben gestern Abend boten reihte sich ein in die schwächeren Auftritte in den europäischen Wettbewerben dieser Saison. Da war über weite Strecken eine Mannschaft auf dem Platz, die keinen Plan davon hatte, wie man diesen Gegner systematisch unter Druck setzen könnte. Und vor allem in der ersten Hälfte auch wenig Plan, wie man die schnellen Salzburger Attacken unterbinden sollte. Wenn Letzteres in den zweiten 45 Minuten etwas besser aussah, dann lag das vor allem an einer verbesserten Innenverteidigung, in der sich Toprak-Ersatz Zagadou besser präsentierte als zu Beginn.

Es blieb auch gestern dabei: Der BVB schafft es nicht mehr, das Zentrum des Spielfelds zu kontrollieren. Meistens ging es uneffektiv über die Außen oder mit langen Pässen nach vorne, die nicht ankamen. Mahmoud Dahoud wirkte emsig, verbuchte das technische Kabinettstückchen des Spiels, um den Ball zwei Sekunden danach zu verlieren. Das fasst seine Leistung ganz gut zusammen. Die Borussen überall auf dem Platz wirkten zu oft zu langsam, kamen zu spät, spielten unsauber ab. Es war ernüchternd – bis auf eine Phase von etwa zehn Minuten in Hälfte 2, in der man die Gastgeber ernsthaft unter Druck setzte und zwei große Chancen vergab. Weiterlesen „Dortmund gibt sich die Mozartkugel“

Tristesse noir-jaune

54.300 Zuschauer waren am Montag im Westfalenstadion – so die offizielle Zahl. Das heißt, rund 27.000 Plätze blieben leer. Es war ein starkes Zeichen nicht nur gegen die Montagsspiele an sich, sondern auch gegen eine Entwicklung, zu der man sich verhalten muss. Natürlich gibt es die Leute, die den Ultrakommerz für den Gang der Dinge halten, einen Weg ohne Umkehrmöglichkeit. Die sich damit arrangieren. Und natürlich waren nicht alle gegen Augsburg Fehlenden wirklich Protestler. Es gibt Menschen, die es am Montag tatsächlich nicht ins Stadion schafften. Etwa viele Fans aus Augsburg. Manchem wird es zu kalt gewesen sein.

Andere wiederum dürften sich gefragt haben, was sie im Stadion erwartet. Um zur Ansicht zu gelangen: Nicht genug, um den Boykott zu boykottieren. Ich selbst hatte keine Lust, an einem Montagabend in die ferne Kneipe zu gehen, um Eurosport zu gucken. Gerade als Blogger macht es nicht wirklich Spaß, ein BVB-Spiel zu verpassen, aber es gibt Schlimmeres.

Elf Beamte sollt ihr nicht sein

Und was muss man sagen: Ein offensichtlich tristes Spiel in trister Stimmung gab uns Nichtschauern recht. Selbst Peter Stöger äußerte sich nach der Partie für seine Verhältnisse sehr unzufrieden, ganz zu schweigen von Michael Zorc. Die Schwarz-Gelben wollten den frühen Vorsprung verwalten, von „Beamtenfußball“ war die Rede. Die Gäste hatten am Ende mehr Torschüsse zu verzeichnen als die Borussia.

Michael Zorc dürfte derzeit so angefressen sein, weil er mehr und mehr realisiert, dass es tiefgreifender Änderungen an der Zusammensetzung und Einstellung des Kaders bedarf, um den BVB wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Und würde Aki Watzke seine Andeutungen bezüglich Vertragsgesprächen mit Stöger nach dieser scheinbar blutleeren Vorstellung so wiederholen? Dessen ‚tolle‘ Bilanz relativiert sich doch angesichts der Tatsache, dass zumindest in der Bundesliga Peter Bosz in der Hinserie noch erfolgreicher war – gegen dieselben Gegner.

Was zählt ist das, was jetzt kommt. Unter anderem Leipzig, Bayern und das Derby. Und natürlich RB Salzburg. Allzu optimistisch kann man da angesichts der letzten Auftritte nicht sein. Obwohl gegen die Großen wohl zumindest die Einstellung stimmen wird. Sollte das jetzt alles super laufen, spricht nichts gegen eine Verlängerung mit Stöger. Aber der sieht das selbst schon ganz richtig: Es gibt keinen Grund, in dieser hektischen, schwierigen Phase zu verhandeln.

Wer beendet die Stagnation?

1. Bundesliga, 20. Spieltag / BVB 2 SC Freiburg 2

Drittes Unentschieden im dritten Spiel der Rückserie – und Borussia Dortmund ist mittendrin in einer Phase, die man bestenfalls als Stagnation beschreiben kann. Jeder halbwegs kompetente Beobachter der Begegnung mit dem Sportclub konnte auch sehen, dass eindimensionale Erklärungsversuche wie die Unruhe um Pierre-Emerick Aubameyang viel zu kurz greifen.

Ja, der viel diskutierte Maybe-soon-to-be-Londoner stand in der Startelf. Eine logische Personalentscheidung von Peter Stöger angesichts der letzten beiden Partien ohne ihn, obwohl oder gerade weil es Aubas letztes Spiel in schwarz-gelb sein könnte. Die ARD-Sportschau listete äußerst bescheidene Leistungsdaten für den Torschützenkönig von 2017 auf: Er war am wenigsten von allen Feldspielern gelaufen und hatte nur einen Gegenspieler überspielt. Aber er hatte zumindest eine veritable Torannäherung und es hakte an vielen anderen Stellen in der Mannschaft genauso. Was nichts daran ändert, dass die meisten BVB-Fans Auba nächsten Freitag nicht vermissen würden, sollte er in Köln nicht mehr dabei sein.

20 Minuten spielte die Borussia so, wie man es in einem Heimspiel erwarten kann. Zum ersten Mal in 2018 ging sie sogar in Führung und alles hätte einen besseren Verlauf nehmen können als zuletzt. Aber die Defensivprobleme sind eben noch nicht komplett behoben und auf der Gegenseite stand eine Freiburger Mannschaft, der man einfach nur höchsten Respekt zollen kann, wie natürlich ihrem großartigen Trainer. Beim 1:1 wirkte Jeremy Toljan vor der Flanke von Kübler sehr passiv, im Strafraum stand Sahin schlecht und so kam Petersen zum normaleren seiner beiden Tore. Weiterlesen „Wer beendet die Stagnation?“

Auf dem Weg zum Durchschnitt

1. Bundesliga, 19. Spieltag / Hertha BSC 1 BVB 1

HerthaBSCBVB-19012018

Wenn Pierre-Emerick Aubameyang in Dortmund individuell trainiert, während André Schürrle in Berlin 90 Minuten stürmt, dann ist etwas gewaltig nicht in Ordnung bei der Borussia. Vor ’nur‘ gut 65.000 Zuschauern im Olympiastadion, noch dazu fehlten die BVB-Ultras gut 20 Minuten, legten die Schwarz-Gelben kein Katastrophenspiel hin, aber der Glanz einer Spitzenmannschaft fehlte ihnen fast völlig. Ohne einen echten Mittelstürmer und ohne viel Kreativität aus dem Mittelfeld wirkte der BVB wie gehobener Liga-Durchschnitt.

Die Causa Aubameyang dominiert nachvollziehbar die Schlagzeilen – dazu später mehr. Aber gerade weil der FC Arsenal nun ein erstes Angebot für Auba vorgelegt hat, lohnt es sich, besonders genau hinzuschauen, wie die Borussia ohne ihn funktioniert. Kurz gesagt: Es ist kompliziert. Vor allem in der ersten Hälfte taten sich die Gäste enorm schwer, einen Weg durch die Abwehrreihen der defensiv eingestellten Gastgeber zu finden. Weigl, Götze und Kagawa enttäuschten zunächst fast gleichermaßen. Christian Pulisic und erneut Jadon Sancho brachten über Außen gelegentlich etwas Zug rein, aber die Hereingaben fanden keine Abnehmer. Weiterlesen „Auf dem Weg zum Durchschnitt“

Keine Tore ohne Auba

1. Bundesliga, 18. Spieltag / BVB 0 VfL Wolfsburg 0

Für Spannung allein gibt es noch keine drei Punkte: Zum Rückrundenauftakt vergibt Borussia Dortmund die Chance auf dem Silbertablett, tabellarisch wieder zur zweiten Kraft im deutschen Fußball zu werden. 0:0 zu Hause gegen Wolfsburg – das ist (noch) nicht die ersehnte Fortsetzung des Stöger-Aufbruchs. In einem waren sich danach aber wohl alle Schwarz-Gelben einig: Mit dem suspendierten Pierre-Emerick Aubameyang hätte man die Partie gewonnen.

Baustellen, die keiner braucht

Aubameyang war am Samstag nicht zu einer wichtigen Teamsitzung erschienen, in der es „um einen gemeinsamen Verhaltenskodex, um gemeinsame Ziele“ ging, wie Michael Zorc erläuterte. Fühlte sich unser Torjäger da thematisch eingeengt oder will er tatsächlich sogar einen Wechsel provozieren? Ich weiß nicht, ob man Auba so viel Kalkül unterstellen muss – die nächsten gut zwei Wochen werden uns schlauer machen. Was man schon sagen kann: Natürlich hat er es sich mit seinem Verhalten im Mannschaftskreis schwerer gemacht. Und natürlich verringern solche Aktionen die Chancen auf eine Zusammenarbeit über den Sommer hinaus.

Ist der BVB irgendwie selber schuld an der Entwicklung, wie ja auch der unglückliche Kommentar des Kicker-Redakteurs Wild nahelegte, den Aubameyang als beleidigend empfand? Nicht unbedingt in diesem Fall. Als ein Verein mit den Möglichkeiten der Borussia kannst du einen solchen Torjäger nicht einfach aussieben; du musst ihn managen. Ist der Verein zu streng, ist der Spieler bald weg. Auf der anderen Seite ist zu konstatieren, dass der BVB inzwischen recht weit entfernt scheint vom Teamgeist der Klopp-Meisterjahre. Natürlich müssen sich da auch diverse Verantwortliche hinterfragen. Weiterlesen „Keine Tore ohne Auba“

Die erste Woche der Wahrheit

Die kürzeste Winterpause seit Jahren geht zu Ende. Für Borussia Dortmund war sie noch aus einem anderen Grund eine ungewöhnliche, hat man doch zwei Spieltage vor Weihnachten den Trainer gewechselt. Peter Stöger hatte im kurzen Trainingslager in Marbella und in nur zwei Testspielen die Aufgabe, die Mannschaft auf die Rückserie vorzubereiten. Ziel ist das erneute Erreichen eines Champions League-Platzes.

Keine ganz leichte Aufgabe. Die Konkurrenz ist stärker geworden, der BVB präsentierte sich in den letzten Monaten schwächer. Die Teams hinter Bayern liegen dicht beisammen. Man muss also nicht jedes Spiel gewinnen, darf sich aber auf keinen Fall noch mal eine schwarze Serie erlauben. Die ersten beiden Partien unter Stöger wurden gewonnen. Doch das kurze Trainingslager verlief nicht optimal. Eine Reihe von Spielern erwischte ein Magen-Darm-Virus. Schmelzer und Guerreiro verletzten sich. Und die atmosphärischen Störungen in der Mannschaft scheinen noch nicht komplett vergessen.

Menschlich ist es Peter Stöger auf jeden Fall zuzutrauen dass er die schwarz-gelben Jungs wieder zusammenführt. Vielleicht etwas ruhiger als Jürgen Klopp, aber ebenfalls mit viel positiver Ausstrahlung. Als Trainer unterscheidet sich Stöger vom Helden der jüngeren BVB-Geschichte: Klopp hatte seine ganz eigene Spielweise, stark beeinflusst von seinem Mentor Wolfgang Frank. Unser Neuer richtet sich eher nach den Fähigkeiten des zur Verfügung stehenden Kaders. Stöger schaut sich an, „wo die Qualitäten der Spieler liegen und wo sie sich am sichersten aufgehoben fühlen“, wie er in dieser Woche dem „Kicker“ sagte (Nr. 4/2018, S. 23). Das hört sich weniger visionär, aber flexibler an. Man muss nur aufpassen, dass man sich nicht zu sehr nach den Spielern richtet.

Zunächst mal traue ich es Peter Stöger zu, für diesen Kader in jedem Spiel von neuem eine gute Idee zu entwickeln. Ein bisschen Grundvertrauen schadet nicht. Als erster Gegner kommt am Sonntag der VfL Wolfsburg ins Westfalenstadion. Zuletzt spielte die Borussia gerne gegen die Wölfe. Die letzte Niederlage war ausgerechnet jene in Berlin, in Jürgen Klopps letztem Spiel als BVB-Trainer. Auch unter Martin Schmidt reißt der VW-Klub keine Bäume aus und ist vor allem für seine Unentschieden bekannt. Mario Gomez ist nach Stuttgart gegangen, Liverpool-Leihgabe Divock Origi noch da.

Trotzdem: In der jetzigen Phase sind die Wölfe genauso schwer einzuschätzen wie die Borussia selber. Was nicht heißt, dass die Schwarz-Gelben sich mit weniger als einem Sieg zufriedengeben könnten.

Achtungsmisserfolg in München

DFB-Pokal, Achtelfinale / Bayern München 2 BVB 1

Im letzten Spiel vor der Winterpause steigert sich die Borussia während der 90 Minuten fast noch zum Ausgleich. Wer jetzt jedoch den Kurzschluss zieht, dass mit einer mutigeren Taktik von Anfang an in jedem Fall mehr drin gewesen wäre, liegt falsch.

Ich bin bekanntlich kein Freund der Dreier-/Fünferkette. Aber soll sie wirklich dafür verantwortlich gewesen sein, dass die Schwarz-Gelben gestern Abend anfangs nicht nur tief standen, sondern auch ständig hinterherliefen, kaum in Zweikämpfe gingen und Kombinationen hinbekamen? Wahrscheinlicher ist, dass der BVB in der derzeitigen Situation mit jeder taktischen Marschroute zu viel Zeit gebraucht hätte, um in ein Spiel gegen die Bayern zu finden.

Knackpunkt Auba

Vielleicht hätten die Spieler andere Fehler gemacht, aber die größten Auswirkungen auf die Erfolgsaussichten der Borussia hatte der Ausfall von Pierre-Emerick Aubameyang. Bei einer in allen Bereichen top-besetzten Mannschaft wie dem FCB braucht es einen außergewöhnlichen Stürmer, um sie in Verlegenheit zu bringen. Außergewöhnlich ist in jedem Fall Aubas Geschwindigkeit. Willst du jemand wie ihn zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle haben, tun sich in der Regel anderswo Lücken auf, die zumindest eine Top-Mannschaft ausnutzen könnte. Ohne ihn wird das ungleich schwerer. Weiterlesen „Achtungsmisserfolg in München“

Ein spätes Tor zu Weihnachten

1. Bundesliga, 17. Spieltag / BVB 2 TSG Hoffenheim 1

Das war so ein Tag, an dem man gerne mal wieder auf der Südtribüne gewesen wäre: Letztes Heimspiel vor der Winterpause, die gebeutelte Borussia wackelt gegen einen starken Gegner und dann macht jemand wie Christian Pulisic, gerade noch US-Fußballer des Jahres geworden, das Siegtor in der 89. Minute. Mit Klasse. Und die Bierfontänen sind selbst im Fernsehen zu sehen.

Aber stellen wir erst mal ganz nüchtern fest: Peter Stöger tut das Nötige, um den Schwarz-Gelben so viel defensive Stabiliät wie möglich zu verleihen. Mit einer Viererkette und für ein Heimspiel ungewöhnlich tief stehend präsentierte sich der BVB über weite Strecken. Manchem mag das ängstlich vorgekommen sein, aber eigentlich war es nur die Umkehrung des Prinzips, wie andere Teams zuletzt gegen die Borussia Erfolg hatten. Es gab auch keinerlei Veränderungen zur Startelf von Mainz. Das ist man so gar nicht mehr gewöhnt, das wirkte auch nicht die ganze Zeit wie die richtige Entscheidung – aber am Ende zahlte sich Peter Stögers Ruhe aus.

Typisch Shinji

Es hätte mal wieder einer dieser gebrauchten Tage für Shinji Kagawa werden können. Denn der Hauptkritikpunkt, seit der Japaner aus England nach Dortmund zurückgekehrt ist, besteht doch darin: Shinji ist ein Mitschwimmer geworden. Gelegentlich sprüht er vor Spielwitz, aber wenn die Borussia sich insgesamt schwer tut, taucht er häufig unter. Gestern schien es eine Zeit lang genauso zu laufen: Als kreativem Mittelfeldmann fehlten ihm spätestens nach der Gästeführung die Ideen und einige Angriffe mit seiner Beteiligung waren einfach grottig zu Ende gespielt.

Doch dann eben das: Nach Yarmolenkos Pass war Shinji in der 62. Minute zur Stelle und wurde im Strafraum durch das Bein von Posch gestoppt. Elfmeter, 1:1 durch Auba. Und in der magischen 89. Minute verwertete Kagawa ein ebenfalls starkes Zuspiel von Dahoud hervorragend, steckte zu Pulisic durch. And the rest is history, na fast zumindest. Weiterlesen „Ein spätes Tor zu Weihnachten“