Die Dementis kamen prompt: Hans-Joachim Watzke hatte dem Spiegel schon rechtzeitig vor Erscheinen von dessen Enthüllungen zur heimlich geplanten European Super League gesagt, der BVB würde unter seiner Führung nicht aus der Bundesliga aussteigen. Karl-Heinz Rummenigge, dessen Vorgehen vor allem im Jahr 2016 im Artikel des Nachrichtenmagazins als doppelzüngig dargestellt wird, erklärte nun ebenfalls, der FC Bayern stehe unter ihm als Vorstandsvorsitzendem zur Bundesliga wie zu den mit UEFA und ECA (European Club Association) vereinbarten Wettbewerben.
Die Stellungnahmen lassen keine Eindeutigkeit vermissen. Hinter sie kann man nicht so schnell zurück. Es wird also auch weiterhin eine Bundesliga mit dem FCB und dem BVB geben. Doch ist eine europäische Super League seit 2016 wirklich vom Tisch? Damals bauten einige der Topklubs eine glaubhafte Drohkulisse auf, von der KHR als damaliger ECA-Vorsitzender zumindest gewusst haben muss. In der Folge wurden die finanziellen Aspekte der Champions League und die Startrechte noch mehr im Sinne der großen Vereine und Ligen geregelt. Seit dieser „Reform“ erscheint es erst mal glaubhaft, wenn Vertreter von Großklubs behaupten, eine Super League sei kein Thema oder ganz weit weg.
Nun hat der Spiegel jedoch über seine Informanten von der Football Leaks-Plattform eine E-Mail bekommen, die an Real Madrid gerichtet war. Sie datiert vom Oktober 2018 und beinhaltet einen genauen Plan für eine European Super League mit 16 Vereinen ab 2021. Diese „bindende Absichtserklärung“ soll laut Datum noch im November unterzeichnet werden. Laut dem Plan würden in diesem Wettbewerb elf europäische Topklubs, darunter Bayern München, ein auf 20 Jahre garantiertes Startrecht bekommen. Fünf weitere Vereine, darunter Borussia Dortmund, wären zunächst Gäste, die auch wieder absteigen könnten. Weiterlesen „Die Super League oder das Ende des Fußballs wie wir ihn kennen“