1.Bundesliga, 24. Spieltag / 1. FC Union Berlin 0 BVB 2
Traditionell ist die Alte Försterei in Berlin-Köpenick kein guter Jagdgrund für Borussia Dortmund. Bisher konnten die Schwarz-Gelben dort erst einmal gewinnen. Dass dies nun im fünften Versuch zum zweiten Mal gelang, ist also nicht selbstverständlich. Die eigene Leistung und der Tabellenplatz des Gegners legen jedoch nahe, das Ergebnis nicht überzubewerten.
Ich habe die erste halbe Stunde der Partie nicht gesehen. Den Berichten nach waren sie nicht sonderlich überzeugend von schwarz-gelber Seite. Insgesamt kam der BVB auf einen Expected Goals-Wert von 1,58 (laut Sofascore), hat sich mit seinen zwei Treffern also effizient gezeigt. Allerdings war das 0:1 ein besonders feiner Schuss von Adeyemi, der ihm sonst so vielleicht in einem von zehn Fällen gelingt. Der Pass davor kam von Füllkrug. Beim 0:2 war es Ian Maatsen ganz alleine, der das Tor kreierte. Beide Treffer sagen also mehr über die individuelle Klasse einzelner Spieler, von denen einer nur zur Leihe in Dortmund ist, als über die Mannschaftsleistung aus.
Ein Ergebnis kann Aufbruchstimmung erzeugen, auch wenn es auf wenig überzeugende Weise zustande gekommen ist. Nur fehlt inzwischen das Zutrauen, dass der Borussia nochmal eine Serie wie in der vergangenen Rückrunde gelingt. Union ist nach dem 24. Spieltag Tabellen-14. Der BVB hat an den bisherigen 24 Spieltagen 44 Punkte geholt. Gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel (Stand heute) waren es 24 in zehn Partien, das entspricht einem Punkteschnitt von 2,4. Gegen die Top 6 gab es allerdings nur ganze zwei Punkte aus fünf Begegnungen, ein Schnitt von 0,4. Sebastian Kehl sagte heute bei Sport1:
„Ich finde, wir haben keine solide Rückserie gespielt, sondern wir sind die drittbeste Rückrundenmannschaft, wir haben nur fünf Gegentore in diesem Kalenderjahr kassiert.“
Sebasrian Kehl (via Kicker Online)
Das ist mindestens irreführend, selbst wenn der BVB-Sportdirektor In der Folge auch von nicht zufriedenstellenden Leistungen und der unbefriedigenden Tabellensituation sprach. Denn die Schwarz-Gelben müssen noch gegen alle fünf anderen Teams aus dem oberen Tabellendrittel antreten, aber nur noch gegen zwei von den unteren sechs. Für mehr Zuversicht unter den Fans muss die Borussia noch einiges tun und die Statistik ins Wanken bringen.
Die Aufstellung: Meyer – Ryerson, Süle, Schlotterbeck, Maatsen – Sabitzer, Can – Sancho (88. Bensebaini), Brandt (66. Özcan), Adeyemi (78. Bynoe-Gittens) – Füllkrug. Gelbe Karte: Ryerson. Tore: Adeyemi, Maatsen