Miki, Bier, Borussia

Europa League-Qualifikation, 3. Runde / BVB 5 Wolfsberger AC 0

Borussia Dortmund hat sich keine Blöße gegeben und steht hochverdient in den Play-Offs der Europa League gegen einen morgen auszulosenden Kontrahenten. Der Wolfsberger AC war über 180 Minuten gesehen allerdings kein Gegner, der als Prüfstein für die Schwarz-Gelben bezeichnet werden kann.

Das fiel auf: Die Abwehr, vor allem die Innenverteidigung, stand gegen allerdings recht harmlose Gäste sehr solide. Thomas Tuchels Handschrift ist anders als die seines Vorgängers, aber auch kein kompletter Neuanfang. Vor allem in der zweiten Hälfte wurden das schnelle Zirkulieren des Balles und ein gepflegtes Kurzpassspiel stellenweise sichtbar. Die Qualitäten für gutes Kombinationsspiel sind vorhanden. Auffallend unauffällig blieb Roman Weidenfeller. Weil er kaum zu tun hatte, konnte er auch keine Pluspunkte gegenüber Roman Bürki sammeln.

Das war gut: Tore über mehrere Stationen. Gut aufgelegte Offensivkräfte wie Reus, Gündogan und natürlich Mkhitaryan. Auch wenn heute nicht alle Tage war: Wer Miki schon als Fehleinkauf abgestempelt hatte, versteht und verstand nichts von Fußball. Noch nie.
Der frühe Eindruck von den Neueinkäufen ist gut, vor allem der vom jüngsten unter ihnen, Julian Weigl. Der Junge hat Ideen, auch wenn noch nicht alle fruchten, und in seiner Person deutet sich an, dass Thomas Tuchel tatsächlich ein Macher, ein Entwickler von Spielern ist.
Gut ist außerdem, dass die Flügel mehr als zuvor in die Offensive einbezogen werden und sogar Marcel Schmelzer ein sehr ordentliches Spiel machte.

Das geht noch besser: Fangen wir mal mit dem Schiedsrichter an. Ionut Marius Avram sorgte mit seinen Fehlentscheidungen, einer lächerlichen Gelben Karte gegen Marco Reus und einem demselben Spieler verweigerten Elfmeter, immerhin dafür, dass die Borussia in die Puschen kam. Angefeuert von den Fans und mit Wut im Bauch kamen Torchancen zustande, die zuvor trotz großer Feldüberlegenheit viel seltener waren.

Es hakte beim BVB aber auch an bestimmten Stellen. So wirkte Shinji Kagawa sehr unglücklich und dürfte seinen Platz in der Startelf mit solchen Vorstellungen bald los sein. Ilkay Gündogan zeigte in der ersten Hälfte noch Licht und Schatten, ehe er sich deutlich steigerte.
Ansonsten dürfen in den nächsten Begegnungen Chancen wie die von Pierre-Emerick Aubameyang nicht mehr ausgelassen werden. Schon in Chemnitz könnte das bestraft werden.

Fazit: Das war in der zweiten Hälfte richtig gut. Machte Spaß, macht Hoffnung und Vorfreude.

Die Aufstellung: Weidenfeller – Piszczek, Sokratis, Hummels, Schmelzer – Gündogan (77. Bender), Weigl – Reus (77. Hofmann), Kagawa (65. Castro), Mkhitaryan – Aubameyang. Gelbe Karte: Reus. Tore: Reus, Aubameyang, Mkhitaryan (3)

Ein Kommentar zu „Miki, Bier, Borussia

Hinterlasse einen Kommentar