Witsels Abschiedsgeschenk

1.Bundesliga, 25. Spieltag / FSV Mainz 05 0 BVB 1

Kaum jemand, der sich mit Borussia Dortmund beschäftigt, glaubt, dass Axel Witsel seinen Vertrag über den Sommer hinaus verlängern wird – oder dass er vom Verein verlängert werden würde. Zu selten war der belgische Mittelfeldspieler so wichtig wie gestern. Und auch die Partie in Mainz bestritt er bis zur 87. Minute nicht unbedingt glanzvoll: ein dummer Fehlpass und die gewohnten Geschwindigkeitsnachteile auf der einen Seite, ansonsten solide Arbeit auf der anderen. Doch gestern Abend ging es letztendlich nur darum, im richtigen Moment einmal zur Stelle zu sein – und genau das gelang Axel.

Es war erneut ein Spiel ohne viele Stammspieler – auch Mats Hummels war nicht rechtzeitig gesund geworden. Von der gestrigen Startelf war spielerisch nicht viel mehr zu erwarten – gegen heimstarke Mainzer, die eine vergleichsweise bemerkenswerte Saison spielen. Die Begegnung lebte vom Kampf und den daraus resultierenden Emotionen und nicht von der spielerischen Klasse. Man kann das ganz gut in Zahlen ausdrücken: Sieben gelbe Karten, davon vier für den BVB, sind heutzutage eher viel. Bei den Expected Goals lagen beide Teams ebenfalls dicht zusammen – auf niedrigem Niveau: 0,99 zu 1,06 für die Schwarz-Gelben. Jeweils etwa die Hälfte dieser Werte war auf Standardsituationen zurückzuführen.

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Pokal-Aus: Sisyphos Rose und der verpasste Serienstart

DFB-Pokal, Achtelfinale / FC St. Pauli 2 BVB 1

Man kann mitfühlen mit Marco Rose: Da steht er nach der Pokalpleite am Millerntor im ARD-Interview Rede und Antwort und so ziemlich das Einzige, was ‚Experte‘ Bastian Schweinsteiger zu den Schwarz-Gelben einfällt, ist, dass sie mehr Typen bräuchten, die auch mal den Mund aufmachen – so wie Thomas Müller bei den Bayern. Die, worauf Rose hinwies, im Pokal mit 0:5 an Gladbach gescheitert sind – übrigens mit Thomas Müller. Das Gespräch blieb eher kurz und inhaltlich substanzarm, natürlich auch wegen der Enttäuschung des BVB-Trainers. Die Crux sprach Rose aber schon an: Man schaffe es einfach nicht, eine Serie zu starten.

Die Borussia hatte in Frankfurt die nötige „Haltung“ gezeigt und gegen Freiburg eindeutige Verbesserungen erkennen lassen. Doch es bleibt dabei: Die Entwicklung ist nicht nachhaltig. Klar ist es schwer, wenn man gegen den Tabellenführer der 2. Bundesliga, der in der gestrigen Form allemal das Format für die höchste Spielklasse hat, in Rückstand gerät. Ohne eigene Fans auf anscheinend schwerem Boden gegen ein defensivstarkes Team. Doch der BVB hatte noch 86 Minuten Zeit und nutzte sie nicht entsprechend seiner Ansprüche.

Das 1:0 darf so nie fallen und offenbarte einen riesigen Kontrast zum aggressiven Auftreten gegen Freiburg. Auf der rechten Seite standen vor der verhängnisvollen Flanke zwei bis drei Hamburger fünf bis sechs Dortmundern gegenüber. Keiner der Schwarz-Gelben ging im entscheidenden Moment energisch in den Zweikampf. Ein Tackling/ein Zweikampf ist zwar nicht immer das beste Mittel des Defensivspielers, wenn er eins gegen eins steht, doch bei einer solchen Überzahl hätte ein Borusse problemlos aktiv werden können, um die Hereingabe zu verhindern. Doch die kam, in der Mitte waren Reus und Akanji auf sich gestellt und nicht in der Lage, den Torabschluss von Amenyido zu verhindern. Die Mannschaft offenbarte die gleiche Passivität wie früher, die gegen den SCF überwunden schien.

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Da waren es schon neun

1.Bundesliga, 17. Spieltag / Hertha BSC 3 BVB 2

Nach dem Bayern-Spiel prophezeite ich, reichlich frustriert, eine FCB-Meisterschaft mit zwölf Punkten Vorsprung. Drei Partien später, zur Saison-Halbzeit, sind es bereits neun. Und das liegt nicht an den Schiedsrichtern, sondern daran, dass der BVB ein Team, das zuletzt 0:4 in Mainz verloren hatte, einfach mal 25 Minuten gewähren ließ. Mehr als alles andere muss man dafür die Spieler in Haftung nehmen – Marco Rose sprach anschließend von fehlender „Bedingungslosigkeit“. Doch der Trainer hatte es der Mannschaft mit der Besetzung der Defensive auch nicht leicht gemacht.

Vor der Partie sagte Rose auf Sky, dass Dan-Axel Zagadou nach sieben Monaten Verletzungspause kaputt sei. Tatsächlich hatte „Daxo“ am Mittwoch 90 Minuten gegen Fürth gespielt. Die Lösung des Trainers: In der Innenverteidigung liefen Witsel und Pongracic auf, Zagadou saß auf der Bank, Hummels und Akanji fielen bekanntlich krank bzw. verletzt aus. Fragt sich, wie man sich hier Roses Entscheidungsfindung vorstellen muss. Kam Daxo vor dem Spiel und sagte, er fühle sich nicht fit für einen Startelf-Einsatz? Ansonsten wäre es doch naheliegend gewesen, ihn im letzten Spiel vor der immerhin dreiwöchigen Winterpause nochmal von Beginn an zu bringen und, falls nötig, auszuwechseln. Es lief andersherum: Zagadou saß auf der Bank und wurde nach 72 Minuten eingewechselt. Danach erzielte der BVB noch den Anschlusstreffer und hielt hinten dicht.

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Traumtore und Gegentreffer: 4:2 ist das neue 2:0

1. Bundesliga, 5. Spieltag / BVB 4 1. FC Union Berlin 2

Aber eins, das bleibt in dieser Saison bestehen: Borussia Dortmund schießt mindestens drei Tore und kassiert zwei. Sieht man mal großzügig vom Freiburg-Spiel ab, das hoffentlich die die Regel bestätigende Ausnahme bleiben wird. Im Ernst: Der spektakuläre BVB gefällt mir ganz gut. Auch das super Haaland-Tor, das in der Schlussphase die Entscheidung bringt, darf gerne zur Regel werden. Schon klar, dass solch ein Spielverlauf dem Mannschaftskapitän nicht hundertprozentig behagen kann. Aber die Schwarz-Gelben werden daran arbeiten und solange gilt: Fußball ist ein Ergebnis-Geschäft.

Die frühe Schrecksekunde, als Unions Awoniyi ein Abseitstor erzielte, war schnell vergessen. Die Borussia ging druckvoll ins Spiel und wenn nach zehn Minuten Raphael Guerreiro von links mit einem Traumschuss ins lange Eck trifft, stehen die Chancen auf einen schönen Fußball-Abend nicht schlecht. Union brachte in der ersten Hälfte Gregor Kobels Tor nicht mehr ernsthaft in Gefahr, kam auch nur selten überhaupt in den Strafraum. Die Borussia zeigte immer wieder, aber nicht durchgehend, sehenswertes Kombinationsspiel. Die Gästeabwehr stand dementsprechend meist gut, aber zum 2:0 reichte es trotzdem. Denn auch das gehört zum Rose-BVB: Thomas Meuniers Flanken kommen plötzlich an und Erling Haaland trifft nun auch mit dem Kopf.

Licht und Schatten bei Meunier und Witsel

Über Haalands Beitrag auch zu diesem Spiel müssen wir nicht lange diskutieren. Bei Meunier muss man dagegen differenzieren: Nach vorne weiß er in dieser Saison durchaus zu überzeugen. Defensiv sah es gestern anders aus: Über seine Seite kamen zu viele Pässe und Flanken durch und die Ecke, die zum zweiten Gegentreffer führte, war von Thomas schlecht verteidigt. Licht und Schatten zeigte auch sein Landsmann Axel Witsel: einige gute Defensivaktionen, aber auch ein paar phlegmatische Momente. Überhaupt zog nach dem Eigentor zum 3:0, das Bellingham und Reus toll vorbereiteten, ein bisschen Phlegma, gemischt mit Schlampigkeit ins BVB-Spiel ein. Ein paar Ballverluste, weniger Druck auf den Gegner – und Union war wieder im Spiel. Man hatte nach dem berechtigten Elfmeter zum 3:1 nicht direkt Angst, dass gleich die nächste Bude fallen würde, aber es war eben auch kein souveränes Heimspiel mehr.

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Same procedure as last year, Borussia

1. Bundesliga, 2. Spieltag / SC Freiburg 2 BVB 1

Am zweiten Spieltag der vergangenen Saison verlor Borussia Dortmund bereits seine erste Ligapartie, damals gegen Augsburg. Im letzten Auswärtsspiel in Freiburg unterlagen die Schwarz-Gelben 2:1, wie an diesem Samstag. Also alles so wie letztes Jahr bzw. letzte Saison? Natürlich nicht, auch wenn Freiburg mit Vincenzo Grifos Freistoßperle wieder einen veritablen Sonntagschuss im Programm hatte.

Nach diesem frühen Schock sah der BVB zunächst gar nicht so übel aus. Es war Zug drin im Dortmunder Spiel, ein Hauch von Rose lag in der Luft. Allerdings merkte man auch schnell, dass es hinten wackelig werden könnte, wenn die Gastgeber ihre Gegenzüge mal richtig ausspielten – was ihnen zunächst nicht gelang. Nach etwa einer halben Stunde schwand die Hoffnung auf einen baldigen Torerfolg der Schwarz-Gelben. Sie fanden die Lücken in den wachen Freiburger Defensivreihen nicht mehr. Und wie es dann so ist, wenn man mit aller Kraft gegen die Mauer rennt: Ein Ballverlust von Bellingham leitete den schnellen SC-Angriff vor dem 2:0 durch Sallai ein. Zur Ergebniskorrektur musste ein Eigentor von Keitel her.

Wenig Haaland = keine Party

Ich habe letzte Woche von der extremen Wichtigkeit Haalands geschrieben. Wenn der Norweger nicht dabei ist oder wie in Freiburg einen gebrauchten Tag hat, wird es sehr schwer für die Borussia. Drei Dinge passten gestern nicht für Erling: Die Freiburger ließen ihm wenig Raum. Die Räume, die er sich selber schuf, nutzte er mehrmals für Abspiele, obwohl ein eigener Abschluss vermutlich die bessere Option gewesen wäre. Und seine sechs Schüsse hatten allesamt nicht die Qualität, um Flekken im SC-Tor ernsthaft zu gefährden. Ja, der BVB spielte mit zwei Stürmern. Aber Donyell Malen ist – Stand heute – noch meilenweit davon entfernt, eine ähnlich wichtige Rolle einzunehmen wie Haaland.

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1:3 – Dortmund ärgert Didi

1. Bundesliga, 15. Spieltag / RB Leipzig 1 BVB 3

Endlich zeigen sich die Schwarz-Gelben mindestens eine Halbzeit lang in der benötigten Topspiel-Form. Zunächst agierten die Gäste jedoch zu passiv gegen spielbestimmende Leipziger. Gut war immerhin, wie man die Angriffs-Power von RB hinten wegverteidigte und kaum echte Chancen zuließ. Nach einer halben Stunde kam die Borussia dank mutigerer Taktik ins Spiel und gestaltete es ausgeglichen.

In der zweiten Hälfte startete beinahe umgehend die große bunte Offensiv-Show der Schwarz-Gelben mit Marco Reus, Erling Haaland und Jadon Sancho als Hauptattraktionen. Herrlich kombinierte Tore vor allem zum 0:1 und 0:2, provozierte Ballverluste der sonst so defensivstarken Gastgeber im Mittelfeld und eine für Dortmunder Verhältnisse unheimliche Wachheit sorgten für den nicht mehr gefährdeten Auswärtssieg.

Taktischer Kniff und eine Verletzung als Chance

Etwa eine halbe Stunde lang war der BVB gestern die zweitbeste Mannschaft im Zentralstadion. Dann reagierte Edin Terzic mit einer simplen, naheliegenden und dennoch mutigen taktischen Änderung. Er ließ das Team, insbesondere die Offensivabteilung höher rücken und die Gastgeber schon früh im Aufbau stören. So wie andere mutige Mannschaften, natürlich inklusive dem FC Bayern, gerne gegen die Borussia spielen.

Der mutigere Ansatz birgt natürlich die Gefahr, dass dich ein starkes Team wie Leipzig überspielt. In der Partie gestern hatten die Schwarz-Gelben jedoch endlich wieder das Selbstbewusstsein und die Griffigkeit, um das zu verhindern. Verbunden ist dieser Erfolg neben den offensichtlichen Namen vor allem mit einem der Eingewechselten: Emre Can musste schon nach einer halben Stunde den verletzten Axel Witsel ersetzen und ergriff seine Chance absolut überragend. Zwar war die taktische Umstellung von Terzic hauptverantwortlich für die Steigerung des gesamten Teams, aber Can war der ideale Spieler, um die daraus folgenden Implikationen im Mittelfeld umzusetzen. Weiterlesen „1:3 – Dortmund ärgert Didi“

Heimsieg: Manuel ist der Wölfe Wolf

1. Bundesliga, 14. Spieltag / BVB 2 VfL Wolfsburg 0

Ein Standard und ein später Konter reichen der Borussia, um zum elften Mal in Folge gegen Wolfsburg ungeschlagen zu bleiben. Es war erneut ein Sieg ohne Glanz, aber ein glaubwürdiger, nicht unverdienter. Wer seine direkten Konkurrenten schlägt, muss sich dafür nicht verstecken.

Ins Spiel gearbeitet

Ein Selbstläufer war das wirklich nicht. Die Gäste kamen im Westfalenstadion besser ins Spiel, besetzten ein paar Minuten lang regelrecht die Dortmunder Hälfte. Der Mut der formstärkeren Mannschaft wurde aber nicht belohnt; die Schwarz-Gelben hielten stand und befreiten sich, ohne viele starke Aktionen nach vorne zu haben. Es waren Bilder, die wir kennen: der BVB bemüht, auf der Suche nach der Lücke, aber ohne rechte Inspiration. Gegen den Tabellenvierten schaut man dem natürlich geduldiger zu als etwa gegen Köln.

Nach einer offenen, spielerisch mittelmäßigen ersten Halbzeit hätte Jadon Sancho kurz vor der Pause freistehend die Führung erzielen sollen, erwischte den Ball aber nicht richtig. Das Gute: Über 90 Minuten fehlte auch den Wölfen der letzte Biss, ihren Abschlüssen der Druck oder die Präzision. Auf der anderen Seite musste Casteels schon ernsthaft seine gute Form bestätigen, um in der 53. Minute gegen Haaland zu retten. Weiterlesen „Heimsieg: Manuel ist der Wölfe Wolf“

Tut zu viel Lob Dortmund nicht gut?

1. Bundesliga, 9. Spieltag / BVB 1 1. FC Köln 2

Oder ist das auch nur ein rein spekulativer Erklärungsversuch für etwas schwer Erklärbares? Erneut hat Borussia Dortmund gegen einen Verein aus der unteren Tabellenregion Punkte liegen lassen, sogar gleich drei zu Hause. Und das, wo das Team doch gerade für seine neu gewonnene Stabilität gelobt worden war.

Lob für den Gegner

Credit where credit’s due: Der Effzeh trat in Dortmund auf, wie man es als Abstiegskandidat machen muss. Kompakt aus einer starken Abwehr heraus, so dass vor allem zentral kaum ein Durchkommen war. Und effektiv, sobald sich Chancen boten, wie bei den zwei Ecken, die zu den Toren führten. Zwar hatten die Schwarz-Gelben viel mehr Torschüsse zu verzeichnen, aber aufs Tor kamen bei den Roten genauso viele – fünf. Natürlich hatte der BVB auch mehr Großchancen – da muss man nur an die Nachspielzeit und Haalands fast Hundertprozentige denken – aber das Glück des Tüchtigen gehört in so einer Partie für den „Kleinen“ eben dazu.

Der Borussia fehlte gestern nicht nur die Effektivität. Offensichtlich war, dass die Deckung vor den beiden Gegentoren nicht funktionierte. Eine Frage der Aufmerksamkeit, wobei nicht klar zu sehen war, wem Doppel-Torschütze Ellyes Skhiri jeweils entwischte. Und natürlich hätte man im Idealfall auch schon die Kopfball-Verlängerungen verhindern können. Weiterlesen „Tut zu viel Lob Dortmund nicht gut?“

Es ist, wie es war

1. Bundesliga, 7. Spieltag / BVB 2 Bayern München 3

Nach dem Topspiel am Samstagabend wird Borussia Dortmund von vielen Seiten eine ordentliche Leistung bescheinigt, doch gleichzeitig zementiert die Heimniederlage gegen die Bayern die Rangordnung im deutschen Fußball weiter. Mit jeder Pleite schwindet die Hoffnung auf Änderungen.

Ist der BVB näher an Bayern dran?

Manche deuten den couragierten Auftritt gegen die „Besten der Welt“ schon als Fortschritt. Dabei darf man nicht vergessen, dass es für die Schwarz-Gelben ein Heimspiel – wenn auch eines ohne Zuschauer – war. Aus den letzten fünf Ligapartien gegen die Bayern im Westfalenstadion hat der BVB sieben Punkte geholt (S 2, U 1, N 2); die höchste der beiden Niederlagen war ein 1:3. Es hat sich also bisher nichts grundlegend geändert – da müssen wir schon noch das Rückspiel und allgemein den weiteren Saisonverlauf abwarten.

Spielerisch kann die Borussia dem FCB punktuell weh tun, aber dann schlägt der Rekordmeister in aller Regel mit der ihm eigenen Selbstsicherheit zurück. Die Frage, warum es Hoffenheim gelingt, diesen Gegner deutlich zu schlagen und uns nicht, ist nicht schwer zu beantworten: Die Bayern haben ihre gebrauchten Tage, aber nicht gegen Schwarz-Gelb. Für dieses Duell sind sie immer top vorbereitet und eingestellt – so braucht es selbst zu Hause außergewöhnliche Umstände, um gegen sie zu gewinnen. Weiterlesen „Es ist, wie es war“

Dortmund zeigt das zweite Gesicht

Champions League, 1. Spieltag / Lazio 3 BVB 1

Ärgerlich erwartbar sind inzwischen die Auftritte von Borussia Dortmund, bei denen die Mannschaft so viel vermissen lässt, dass eine „Mund abputzen, weitermachen“-Haltung schwer fällt. So wird der passable Saisonstart schon wieder durch den blutleeren Auftritt im Stadio Olimpico überschattet – den man mit erschwerten Bedingungen nur ein bisschen entschuldigen kann.

Schwarz-Gelb mit Löcherkette

Lucien Favre blieb trotz akutem Innenverteidiger-Mangel bei einer Dreierkette von zentralen Abwehrspielern. Mats Hummels wurde von Lukasz Piszczek und Thomas Delaney unterstützt und war gestern nicht zu beneiden. Die Diskussion um Dreier-/Fünferkette vs Viererkette wird in Dortmund ja schon eine Weile geführt. Favre galt bisher als Verfechter letzterer Variante, lässt den BVB aber schon seit geraumer Zeit mit drei Innenverteidigern auflaufen. In Rom änderte er dies nach 65 Minuten, um mit Julian Brandt für Piszczek mehr Offensivschwung reinzubringen – der Rest des Spiels endete 1:1.

Bleibt die Frage, ob nicht zwei Innenverteidiger in einer Viererkette von Beginn an mehr Sinn gemacht hätten – angesichts von gefühlt zahllosen Lazio-Pässen durch die Abwehrreihe vor allem in der ersten Halbzeit. Die Antwort ist etwas für versiertere Taktiker. Tatsache ist aber, dass Piszczek und Delaney ihre Probleme hatten – der Däne kompensierte das immerhin in ein paar Szenen mit Härte. Weiterlesen „Dortmund zeigt das zweite Gesicht“