Kein Streichergebnis gegen Freiburg

1. Bundesliga, 5. Spieltag / BVB 3 SC Freiburg 1

Das ist der Rhythmus, bei dem man mit muss: Drei Tage nach Wolfsburg stand die schwarz-gelbe Borussia am Freitagabend schon wieder gegen den Sportclub Freiburg auf dem Platz. Respekt und Bewunderung für den Verein und Trainer Christian Streich sind bei mir gerade in Tagen wie diesen besonders ausgeprägt – das war schon vor der Partie so.

Thomas Tuchel ließ eine Elf beginnen, deren Zusammenstellung keinerlei Anlass zum Meckern bot. Eine Startelf-Chance für Mor über außen, die überfällige Rückkehr von Castro, die Heimpremiere für Götze, Piszczek nach Torerfolg erneut hinten rechts – alles richtig gemacht, auch rückblickend.

Die erste Chance hatten allerdings die Gäste: Vincenzo Grifo konnte allein vor Bürki den BVB-Keeper mit einem harmlosen Schuss allerdings nicht gefährden. Wer von den Schwarz-Gelben pure Dominanz sehen wollte, kam auch in der Folge nur phasenweise auf seine Kosten. Aber sind wir wirklich schon so arrogant, dass wir die nötig haben? Nach meinem Verständnis von Sport sind 6:0-Siege nur etwas zum Feiern, wenn sie nicht Alltag werden.

Insofern gibt es auch am gestrigen Spielverlauf im Westfalenstadion kaum etwas zu meckern. Nach einer Findungsphase hatte die Borussia wirklich starke Szenen und drängte den SC arg in die Defensive. Die Jungs über außen machten Spaß, ebenso die schönen Pässe etwa von Castro oder Ginter. Letzterer kam allerdings später beim Freiburger Treffer zu spät und spielte zwei, drei leichtsinnige Pässe, die gegen Real Madrid sicher bestraft würden.

Zum idealen Zeitpunkt vor der Pause traf Pierre-Emerick Aubameyang zur Führung. Es war ein Abstauber nach Querpass von Dembélé und zuvor Mario Götze. Der verlorene Sohn bekam gestern deutlich mehr Applaus als Pfiffe. Zu Recht, denn er macht inzwischen den Eindruck, als ob er sich wieder voll auf den BVB einlässt. Wenn Thomas Tuchel ihn leistungsgerecht beurteilt, kann ich mit der Situation leben.

Lukasz Piszczek legte einige Minuten nach Wiederanpfiff das 2:0 nach. Im zweiten Spiel hintereinander getroffen – das kann man bei ihm schon einen Lauf nennen. Der Lauf der Dortmunder wurde durch den Gegentreffer des jungen Maximilian Phillip gebremst, die schwarz-gelbe Defensive hierbei klassisch ausgekontert. Allerdings wirkten die Gäste in der Folge auch nicht so gefährlich wie etwa die Wölfe während ihres zeitweiligen Hoffnungsschimmers am Dienstag. Ein echtes Highlight hatte nur noch der BVB zu bieten: Was war das für eine tolle Kombination zum 3:1 durch Guerreiro in der Nachspielzeit!

Nein, nicht NUR 3:1, sondern eher so wie es Thomas Tuchel sagte:

Wenn ich mir ein Spiel hätte wünschen dürfen, dann hätte ich es mir so gewünscht. (…) Nach der Euphorie und den Fragen, wie viel Tore wir schießen würden, war es der perfekte Zeitpunkt für einen solchen Sieg.

Die Aufstellung: Bürki – Piszczek, Sokratis, Ginter, Schmelzer – Weigl – Mor (64. Pulisic), Castro, Götze (71. Guerreiro), Dembélé (80. Rode) – Aubameyang. Gelbe Karten: Sokratis, Dembélé. Tore: Aubameyang, Piszczek, Guerreiro

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